Entsprechend der Sage stellt der Fluss Styx die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und dem Totenreich Hades dar. Er umfließt den Hades neun Mal. Die Seelen der Toten werden von Charon, dem Fährmann, über den Fluss geschifft. Damit sie den Fährmann Charon bezahlen konnten, wurde den Toten eine Münze (Obolus) unter die Zunge gelegt und somit in den Tod mitgegeben. Verstorbene, denen diese Münze nicht mitgegeben wurde, mussten die Ewigkeit am Ufer des Flusses verbringen, was das Begräbnis und die ordentliche Totenweihe außerordentlich wichtig machte.
Dem Wasser des Flusses Styx wurden verschiedene Eigenschaften zugesprochen: zum einen wurde Achilles, der Held der Ilias (der Sage vom Untergang Trojas), von seiner Mutter Thetis darin gebadet, was ihn unverwundbar machte. Nur die Ferse, an der sie ihn festhielt, wurde nicht gebadet und so auch nicht unverwundbar. Diese „Achillesferse“ wurde ihm zum Verhängnis. Zum anderen galt das Wasser als giftig; Alexander der Große soll damit vergiftet worden sein.
Ihren heiligsten Eid schworen die olympischen Götter in der Regel „beim Styx“. Der mutwillige Bruch eines solchen Eides hatte für sie schwerwiegende Folgen, nämlich den Verlust der Stimme für neun Jahre.[5]